Details

Kramer-McInnis, Georg
Der Gesetzgeber der Welt
Jeremy Benthams Grundlegung des klassischen Utilitarismus unter besonderer Berücksichtigung seiner Rechts- und Staatslehre
Nomos
978-3-8329-4151-2
1. Aufl. 2008 / 430 S.
Monographie/Dissertation

Lieferstatus unbekannt, wir recherchieren bei Anfrage

56,00 €

inkl. MwSt.
Versandkostenfrei

+ zum Warenkorb

Kurzbeschreibung

Reihe: Europäische Rechts- und Regionalgeschichte. Band: 7

Jeremy Bentham (1748-1832) zählt gemeinsam mit Adam Smith, David Ricardo und John Stuart Mill zu den Hauptprotagonisten des klassischen Liberalismus. Obwohl seine berühmte Formel vom «grössten Glück der grössten Zahl» in kaum einem Grundriss der Rechts- und Ideengeschichte fehlt, blieb sein Werk - zumindest im deutschsprachigen Wissenschaftsraum - bis in die jüngste Zeit so gut wie unbekannt. Eine Auseinandersetzung mit Bentham lohnt sich indessen nicht nur aus historischem Interesse.

Gerade vor dem Hintergrund moderner Ausprägungen utilitaristischer Denkansätze in Recht und Politik wie rational choice, law and economics oder good governance ist sein Werk bis heute theoretisch wie praktisch äusserst relevant. Benthams radikale Kritik an den überlebten Traditionen des Ancien Régime, sein leidenschaftliches Eintreten für Volkssouveränität und Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Regierungstransparenz, Grundrechtsschutz und die Rechte der Frau haben Benthams Ruf in der Literatur als visionären Vorkämpfer liberalen Gedankenguts gefestigt. In seinem Werk zeichnen sich aber bereits die Kehrseiten des liberal-demokratischen Rechtsstaats ab. Die weitgehenden Rechte der Bürger werden erst durch einen mächtigen staatlichen Überwachungs- und Kontrollapparat ermöglicht, der die Menschen von frühester Jugend an erzieht, schult und konditioniert, ihr Verhalten permanent überwacht und jedes Fehlverhalten durch Sanktionen bestraft und korrigiert. Zugespitzt lässt sich Benthams Staatslehre als Liberalismus ohne Freiheit, als «totalitärer Liberalismus», charakterisieren.

Die vorliegende Arbeit setzt sich zum ersten Mal im deutschen Sprachraum umfassend mit dem komplexen und vielschichtigen Werk Jeremy Benthams auseinander. Neben einer systematischen Darstellung der wesentlichen Aspekte seines Werkes, seiner ideengeschichtlichen Einbettung und seiner Rezeption wird auch der Versuch unternommen, das ambivalente Verhältnis von Benthams Utilitarismus zur Idee der politischen Freiheit kritisch zu analysieren.

Damit leistet die Arbeit über das Verständnis von Benthams Werk hinaus auch einen Beitrag zur Ideengeschichte der Aufklärung und des Liberalismus.